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Sonntag, 22.12.2024

Ja doch, er ist gekommen, der Aufstand...

...denn wenn die oben nicht mehr können, und wenn die unten nicht mehr wollen, dann kommt die Reife der großen Veränderung. In Kairo haben sie die Kalender bereits (für wie lange auch immer) mal weggeworfen...

Nette Bilder aus dem großartigen Ägypten: Der Pharao fällt wohl und - egal was kommt - nichts wird mehr sein wie zuvor... Und das ist gut so! Und ebenso gut ist auch, dass die zukunftslose Realpolitik des Westens weder in Tunis, noch in Kairo zur Zeit irgendwenn interessiert. Die Leute beginnen ihre Geschichte selbst zu machen - zumindest jetzt, egal welche Transformation gewählt und entschieden wird. Deshalb wirken auch all die Statements aus den westlichen Hauptstädten so leer und zynisch. Obama hält sich alles offen (wie immer), Frankreich schweigt (besser als zu sprechen, siehe Tunesien), Westerwelle faselt Stehsätze von Stabilität und warnt vor dem politischen Islam und die israelische Regierung erläßt gleich einen Bittbrief an die Mächtigen dieser Welt an Mubaraks Seite zu bleiben (so macht man sich dann in der Region mal wieder unbeliebt).

Dabei geht der Funken schon weiter: erste Demos in Jordanien, im Jemen und im Sudan. Am 5. Februar rufen syrische Gruppen über Facebook zu einem "Tag des Zorns" in Damaskus auf. Und für heute kündigt die Bewegung des 6. Aprils in Kairo in Anlehnung an Martin Luther King einen "Marsch of Millions" an: eine Million Demonstranten wollen Mubarak und seinem Regime die rote Karte zeigen. Es wird sich also etwas entscheiden - auch ob das Regime mit einer chinesische Lösung antwortet.

Medientipps:
Wer kann, der sollte das auf Al Jazeera (englisch) verfolgen. Wer es nicht im TV hat, bekommt es im Internet bei dem kostenlosen TV-Dienst Zattoo (). Eine tolle Berichterstattung mit Liveschaltungen in die Demos, mehreren Webkameras auf den Tahrir-Platz und richtigen Nahost-Experten aus der Region.

"Tunesien: eine politische und soziale Bewegung". Interview mit zwei aktiven tunesischen Genossen:

Ein bewegendes Interview mit einem ägyptischen Demonstranten am Samstag vor der ägyptischen Botschaft in London. Das Schlußzitat ist ein berühmtes palästinensisches Gedicht über das Leben im Exil:

"Ägypten ist nicht Gaza". Interview mit dem deutsch-ägyptischen Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad (39) in Kairo:


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