Solidarität ist unsere Waffe!

Donnerstag, 21.11.2024

Lets tackle Apple!

Nachfolgend dokumentieren wir einen Aufruf der europaweiten Blockupy-Aktionstage Mai 2014

Im Rahmen von werden wir Kundgebungen und Aktionen des zivilen Ungehorsam vor Apple-Stores in verschiedenen Europäischen Städten durchführen. Wir werden Apple als Profiteur der globalen Ausbeutungsketten angreifen, als Symbol der modernen Auftragshersteller, die vom globalen Lohngefälle profitieren. Die aktuelle Krise produziert Austeritätsprogramme in Europa, die den Reichtum von unten nach oben verteilen und immer mehr Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse zwingen. Gleichzeitig zielt die aggressive Krisenpolitik auf die Verstärkung und Ausweitung der Ausbeutungsbedingungen in der globalen Produktion.

Apple steht als cooler moderner Weltkonzern exemplarisch für die exzessive Ausnutzung des Lohngefälles zum globalen Süden. Apple unterhält selbst keine Fertigungsstätten mehr, sondern lässt seine iPhones und iPads von sogenannten „Auftragsherstellern“ wie Foxconn zu Niedriglöhnen in Weltmarktfabriken in China und anderen Ländern produzieren.

Foxconn ist mit 1,3 Mio Beschäftigten der weltweit größte industrielle Arbeitgeber und Hersteller von über 50% der weltweit produzierten Elektronikprodukte. Das Unternehmen organisiert die industrielle Produktion in einem despotischen Fabrikregime und Apple liefert die Technologie und das Design.

An den Smartphones und Tablets, Notebooks und Desktop-Computern - nicht nur von der Marke Apple - kleben Schweiß und Blut von Millionen meist junger Wanderarbeiter_nnen. Sie müssen zum Überleben ihre Arbeitskraft verkaufen und werden dafür in den kargen Produktionshallen der Elektronikindustrien Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas ausgebeutet.
Erniedrigung, Arbeitsstress und Schichtarbeit, niedrige Löhne, despotische Betriebsführung, Arbeitsunfälle und Krankheiten charakterisieren diese industriellen Arbeitslager. Doch in den medialen Versionen einer digitalen Moderne, in den gestylten Werbespots von Apple oder Samsung hat dieser Horror keinen Platz.

Mit seinen “Zulieferer-Verantwortungsberichten” versucht Apple – mit Unterstützung von Wissenschaftler_innen der Stanford University und anderen Bildungsstätten und Kontrolleuren – sich jeglicher Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern wie Foxconn zu entledigen. Apple zielt damit vor allem auf "konfliktfreie" Fabriken, doch ist bekannt, dass Arbeiter_innen sich wehren.

Apple ist der führende Akteur im dem Elektronikgeschäft und den dortigen Produktionsketten: Die stete Produktion neuer Modelle und ihre gleichbleibende Qualität ist nur mithilfe extremer Ausbeutung zu realisieren. Die Glaubwürdigkeit des “Zulieferer-Verantwortungsberichts” ist gering und die Unabhängigkeit der Kontrollen ist zu bezweifeln. Apple ebenso Foxconn und andere Zulieferer tragen alle die gleiche Verantwortung für die Arbeitsbedingungen.

Mit unseren Aktionen bei Apple Stores und Shops wollen wir diese Ausbeutungsstrukturen thematisieren und auf die Verweigerungs- und Widerstandsformen der Beschäftigten aufmerksam machen. Im Jahr 2010 haben sich Dutzende junger Chinesischer Arbeiter_innen von Gebäuden der Foxconn-Fabriken in den Tod gestürzt. Die Selbstmorde führten zu verstärkten Kämpfen und zu einer Welle von Aktionen und Streiks, die teilweise Foxconn und andere Arbeitgeber zu Lohnerhöhungen zwangen.
Aktivist_nnen von Solidaritätsgruppen in China, Hongkong und anderen Ländern wiesen auf die miesen Arbeitsbedingungen und die militärische Unternehmensführung als Ursachen der Selbstmorde hin. Sie prangerten die gezielte Spaltung und Vereinzelung der ArbeiterInnen in den Werkhallen und Wohnheimen an, mit der Foxconn Arbeiter_nnenwiderstand verhindern will. Doch immer wieder kommt es in den Weltmarktfabriken von Foxconn zu Unruhen und Streiks, die bislang wenig Öffentlichkeit fanden.

"Solidarität ohne Grenzen" ist einer unserer zentralen Slogans für die transnationalen Aktionstage im Mai. In Rom und Bologna, in Warschau und Poznan, in Frankfurt, Düsseldorf und möglicherweise einigen anderen Städten werden wir am 16. und 17. Mai parallel aktiv werden: Mit Kundgebungen, spontanen Go-ins, mit angekündigten Belagerungen an den Apple-stores und Shops. Wenn möglich, werden wir diese Proteste mit lokalen Auseinandersetzungen und Kämpfen verbinden. Wir sehen unsere koordininierten Aktionen als einen Schritt dahin, unsere Kämpfe auf internationaler Ebene zu verbinden.

No border, no nation – block exploitation!

Aktionen finden in den folgenden Orten statt:
Frankfurt: 16.5.2014, 16 Uhr: Kundgebung und Belagerung des Apple store
Rom: 17.5. Aktionen vor dem Apple store
Bologna:17.5. Aktionen vor dem Apple store
Warschau: 17.5.2014 Aktion vor dem Apple-Shop
Poznan: 17.5.2014 Aktion vor dem Apple-Shop
Düsseldorf: 17.5.2014, 13 Uhr Aktionen vor dem Apple store


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