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Sonntag, 24.11.2024

"Junge Welt" weiß wer hinter Schloß und Riegel gehört

Hoffentlich das BKA  - So der Ttitel eines Kommentars von Rainer Balcerowiak in der Ausgabe 3.11.10 zum vermuteten oder tatsächlichen Brandanschlag auf ein Stromversorgungskabel der Berliner S-Bahn. Der Ausfall dieses Kabels verursachte einen Zusammenbruch der konzerninternen Kommunikation der DB AG, und führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Ein "Kommando Sébastien Briard" veröffentlichte ein Kommunique und stellte die Aktion in den Zusammenhang mit dem Widerstand gegen die Atompolitik von Staat und Kapital. Der Name des Kommandos - Sébastien Briard - bezieht sich auf einen jungen Franzosen, der vor einigen Jahren bei einem Castortransport bei einer Protestaktion vom Zug erfasst und getötet wurde.

Die "junge Welt" begnügt sich nicht darüber zu berichten, sondern sieht dunkle Mächte am Werk, Geheimdienste, BKA oder einfach nur linke Spinner - auf jeden Fall muss mal hart durchgegriffen werden: ab in den Knast mit ihnen!

Wer sich allerdings mit der Praxis der militanten Linken in den vergangenen Jahrzehnten etwas befaßt hat, kann leider nicht ausschließen, daß jene Menschen, die hinter dem »Kommando Sébastien Briard« stehen, auch ganz ohne Geheimdienste auf die abstruse Idee gekommen sind, sie hätten mit einem direkt gegen die Berliner Bevölkerung gerichteten Anschlag auf eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen in der Hauptstadt etwas Sinnvolles »gegen die profiteure der atommafia« oder »für den anarchismus« getan, wie es im Bekennerschreiben heißt. Jede Form von Solidarität oder »klammheimlicher Freude« ist jedenfalls unangebracht: Wer den öffentlichen Personenverkehr sabotiert, gehört hinter Schloß und Riegel – egal, ob er für das BKA arbeitet oder »linke« Allmachtsphantasien ausleben will.

Jede Form von Solidarität oder "klammheimlicher Freude" mit Fans des bürgerlichen Strafvollzuges ist jedenfalls unangebracht.


[ HOCH ] -

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