Antimilitaristische Abende in Berlin
Deutschland führt Krieg.
Es ist nicht unser Krieg, aber er wird in unserem Namen geführt, angeblich zu unserem Nutzen.
Die Mehrheit der Bevölkerung spricht sich in Umfragen gegen die Beteiligung Deutschlands am Krieg in Afghanistan aus. Dennoch duldet sie fast widerstandslos, fast stillschweigend, dass jeden Tag Kriegsflugzeuge und Truppentransporter von hiesigen Flughäfen starten. Wo deutsche Soldaten nicht selbst Krieg führen, feuert ihn die Rüstungsindustrie mit ihren Produkten an – zum Beispiel in Kurdistan. Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Zivilisten und Aufständische sterben, getötet von deutschen Soldaten, getötet mit deutschen Waffen.
Wir diskutieren in einer Reihe Antimilitaristischer Abende ab dem 22. Oktober 2010 verschiedene Facetten der deutschen Kriegspolitik: Wirtschaftliche und geostrategische Interessen, die Selbstdarstellung der Bundeswehr und der Wandel des Soldatenbildes, die konkreten Folgen der Kriege, die Möglichkeiten des Widerstandes und dessen mögliche Bündnispartner in den "Einsatzgebieten" der Bundeswehr.
Wir wollen uns mit politisch Aktiven austauschen und Formen des Widerstands diskutieren. Vor allem wollen wir darüber reden, wie jene zum Handeln ermuntert werden können, die bislang nicht aktiv sind.
22.10.2010, 19:30 Familiengarten, Oranienstraße 34, 10999 Berlin
Das andere Afghanistan: Eindrücke einer Reise
Mit Mechthild Exo
Was wir über Afghanistan erfahren, beschränkt sich zumeist auf ISAF, Taliban, Warlords und Hamid Karzai. Nach einem Aufenthalt der Referentin im Land berichtet sie über die Stimmen der Kriegsopfer, über Frauen- und Menschenrechtsorganisationen und ihren Kampf gegen reaktionäre Machtstrukturen und Besatzungsmächte.
03.12.2010, 19:30 Familiengarten, Oranienstraße 34, 10999 Berlin
Opfer, Helden, Mythen. Für praktische Ent-Heroisierung der Bundeswehr!
Mit dem Büro für antimilitaristische Maßnahmen (Bamm)
Die Gesellschaft soll heroischer werden: Mit Ehrenmalen, Ehrenkreuzen, politisierten Trauerritualen usw. soll erreicht werden, dass die aus Militärsicht viel zu unheroische Bevölkerung den Tod deutscher Soldaten und die Milliardenkosten für die Kriegseinsätze als notwendig und legitim begreift. Es gilt, das "Opfer" der Soldaten anzuerkennen und zu glauben, dass sie als aktive Staatsbürger bewusst das Todesrisiko auf sich nehmen, um anderen Menschen zu Demokratie und uns zu Sicherheit zu verhelfen.
Parallel dazu radikalisiert sich das Selbstbild der Soldaten: Mit dem Bürger in Uniform ist es vorbei, es kehrt der Typ Landser zurück, der "zeitlose soldatische Werte" verkörpert.
Doch dieser Prozess hat Achillesfersen: Aufklärung, aber auch satirisch-provokante Interventionen können ihn stören. Infos in Wort und Bild sowie plakative Aktionen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, präsentiert von BamM/DFG-VK.
28.01.2011, 19:30 Uhr Familiengarten, Oranienstraße 34, 10999 Berlin
Internationalismus im 21. Jahrhundert?
Mit dem Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin
Der in der Hochzeit antikolonialer und sozialistischer Befreiungskämpfe entwickelte Begriff des Internationalismus wurde in den 1990er Jahren innerhalb der Linken stark kritisiert. Wir wollen die historische Entwicklung nachzeichen und versuchen, die Bedeutung internationalistischer Politik heute neu zu bestimmen.
Veranstaltet von Libertad! und BAMM/DFG-VK
[ HOCH ] -
"Wer Folter befürwortet, foltert mit!" Deswegen: Folterbefürworter müssen öffentlich benannt und kenntlich gemacht werden.
gehe zu: Denn sie wissen, was sie tun